„Da soll der Jude den Schaden bezahlen!“
Lesung und Diskussion in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. (Landesbüro Berlin und Landesbüro Brandenburg) und dem Brandenburger Forum für Sozial- und Demokratiegeschichte e.V.
Drei Tage nach der Reichspogromnacht 1938 kamen führende NS-Vertreter zusammen, um über die wirtschaftlichen Folgen der Ausschreitungen zu beraten. Den Nationalsozialisten war es ein Dorn im Auge, dass für die entstandenen Schäden an jüdischem Eigentum eigentlich deutsche Versicherungen aufkommen müssten. In der denkwürdigen Sitzung vom 12. November 1938 verständigte man sich schließlich darauf, dass die Geschädigten selbst für die Schäden aufkommen sollten. Ein bemerkenswerter Vorgang, der zugleich die nächste Stufe der Radikalisierung und Entrechtung der jüdischen Bevölkerung auf dem Weg zur sogenannten Endlösung markierte. Das Protokoll dieser Sitzung ist erhalten geblieben.
87 Jahre nach diesen Ereignissen wollen wir mit einer szenischen Lesung an diese beispiellosen Verbrechen der Nationalsozialisten erinnern. Zu Wort kommen ebenfalls Betroffene und Augenzeugen.
Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Programm (11.00 – 13.00 Uhr)
Einführung: Dr. Lina-Mareike Dedert, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz + Felix Eikenberg, Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Berlin
Lesung: Ralf Forster (Eduard Hilgard) – Michael Frey (Rudolf Schmerl) – Peter Henkel (Hans Fischböck) – Uwe Klett (Hermann Göring) – Gerd Michelsen (Ernst Woermann) – Wilhelm Neufeldt (Schwerin von Krosigk) – Peter Pistorius (Joseph Goebbels) – Wolf Preuss (Walther Funk) – Matthias Rauer (Reinhard Heydrich) – Wolf von Wolzogen (Kurt Daluege) – Hermann Zimmermann (Karl Blessing) –
Regie: Sabine Hering
Interventionen: Schüler:innen des Humboldt-Gymnasiums, Potsdam
Nachfragen und Diskussion: Dr. Matthias Haß, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Anmeldung erforderlich